Vom 20. bis zum 22. September 2012 fand der 30. Bundeskongress der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik e.V. in Bremen statt.
Neben der vorangegangenen Gremienarbeit der dgs-Vorstände und der Delegiertenversammlung folgten rund 700 Menschen der Einladung der dgs-Landesgruppe Bremen, die diesen Bundeskongress ausrichtete.
Zum Thema "Sprache im Lebenslauf" konnten über 100 Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und wissenschaftlich reflektierter pädagogischer bzw. therapeutischer Praxis gewonnen werden.
Ein herzlicher Dank geht an die dgs-Landesgruppe Bremen für die Ausrichtung dieses Kongresses!
Dienstag, 18. September 2012
- Sitzung des Hauptvorstandes »»»
Mittwoch, 19. September 2012
- Delegiertenversammlung »»»
- Verabschiedungen »»»
- Wahlen »»»
- Anträge an die Delegiertenversammlung »»»
- Senatsempfang »»»
- Preisverleihung: Preis "Gute Sprache" »»»
Donnerstag, 20. September 2012
- Kongresseröffnung »»»
- Vorträge »»»
- Workshops »»»
- Treffen mit Vertreter(inne)n der Kultusministerien »»»
- dgs-Zukunftspreis und Festabend »»»
Freitag, 21. September 2012
Samstag, 22. September 2012
Um 16 Uhr tritt am Dienstag der Hauptvorstand der dgs e.V. im Hotel Atlantic in Bremen zusammen.
Wesentliche Besprechungspunkte betreffen die am Mittwoch stattfindende Delegiertenversammlung und den bevorstehenden Kongress, der am Donnerstag eröffnet wird.
Darüber hinaus sind die Geschäftsberichte des Bundesvorstands und der Landesgruppen, sowie die Konzeptentwicklung zur Fachzeitschrift der dgs e.V. weitere Tagesordnungspunkte.
Auf dem höchsten Entscheidungsgremium der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik e.V. werden die ca. 5.200 Mitglieder des Fachverbandes durch heute 115 anwesende Delegierte vertreten.
Diese Versammlung gibt dem Verband seine Richtung, formuliert seine Arbeitsvorhaben und setzt mit diesen Entscheidungen sowohl fachliche als auch bildungspolitische Akzente.
Neben den Berichten des Geschäftsführenden Vorstands und denen der Landesgruppen informiert die Redaktion der Sprachheilarbeit über die aktuellen Entwicklungen. Darüber hinaus berichten die Referenten der dgs e.V. aus ihren Arbeitsfeldern.
Mit besonderem Dank verabschiedet die Delegiertenversammlung:
1. Aus den Referaten:
Frau Prof. Dr. Lüdtke (Internationale Zusammenarbeit)
Herrn Dr. Jörg Mußmann (Öffentlichkeitsarbeit)
2. Aus der Redaktion der Sprachheilarbeit scheiden aus:
Herr Prof. Dr. Otto Braun (im Januar 2011)
Herr Dr. Uwe Förster
3. Den Geschäftsführenden Vorstand verlässt:
Frau Veronika Skupio
Herr Fritz Schlicker
Die dgs dankt euch für euer Engagement!
Die Delegiertenversammlung wählt:
Für den Geschäftsführenden Vorstand:
- 1. Vorsitzender: Gerhard Zupp (Wiederwahl)
- 2. Vorsitzende: Dr. Karin Reber (Neuwahl, zuvor Schriftführerin)
- Geschäftsführung: Michaela Dallmaier (Neuwahl)
- Schriftführung: Dr. Markus Spreer (Neuwahl)
- Rechnungsführung: Rainer Beckmann (Wiederwahl)
Als Referent(inn)en wurden gewählt:
- Referent für Hochschulfragen: Prof. Dr. Christian Glück (Wiederwahl)
- Referat für internat. Zusammenarbeit: nicht besetzt
- Referent für Fortbildungen: Ulrich Stitzinger (Wiederwahl)
- Referentin für besondere Aufgaben
im Geschäftsführenden Vorstand: Claudia Schmaußer (Neuwahl) - Referent für Öffentlichkeitsarbeit: Erich Schwarz (Neuwahl)
- Referent für Web-Administration: Olaf Daum (Wiederwahl)
Für das Amt der Kassenprüfung wurden gewählt:
- Dr. Uwe Förster, Hess. Oldendorf
- Dr. Kirsten Diehl, Rostock
- Brigitte Kuse, Hemmingen (Vertr.)
- Karin Borgwald, Offenbach (Vertr.)
Für den Wahlausschuss wurden gewählt:
- Peter Arnoldy, Heilbronn
- Ute Krause, Klinger
- Veronika Skupio, Dresden
Für die Redaktion Sprachheilarbeit wurden gewählt:
- Anja Hackbarth, Frankfurt
- Andreas Pohl, Laatzen
- Irina Ruppert-Guglhör, Rosenheim
Anträge an die Delegiertenversammlung
Formales, aber vor allem alles Inhaltliche, das die dgs als Zukunftsvorhaben etablieren will, wird in einem Antragsverfahren von der Delegiertenversammlung abgestimmt. Insgesamt 8 Anträge und Ergänzungen werden von den Delegierten diskutiert und verabschiedet.
Eine besondere Bedeutung erhält der Antrag 3 (gestellt vom Hauptvorstand der dgs) zu der Herausgabe der Fachzeitschrift der dgs. Mit der Kündigung des Kooperationsvertrags zur gemeinsamen Herausgabe der Sprachheilarbeit vonseiten des dbs e.V. ist die dgs e.V. herausgefordert, seinem satzungsgemäßen Auftrag zur Herausgabe einer Fachzeitschrift nachzukommen.
Empfang im Rathaus
In einem festlichen Rahmen werden die Vorstände und Delegierten des dgs, sowie die Gäste und Referenten des Kongresses in der oberen Rathaushalle in Bremens Innenstadt empfangen und in der Hansestadt begrüßt.
Frau Senatorin Renate Jürgens-Pieper und der Schirmherr des Kongresses Dr. Henning Scherf sprechen freundliche und auch sehr persönliche Grußworte. Sie würdigen dankend die Arbeit von Sprachheilpädagog(inn)en und -therapeut(inn)en in der Begleitung von sprachbeeinträchtigten und von sprachlicher Beeinträchtigung gefährdeten Menschen in alle Lebensphasen.
Die prächtige obere Rathaushalle des Bremer Rathauses gibt dem Senatsempfang einen eindrucksvollen Rahmen.
Preisverleihung - Preis "Gute Sprache"
Mit der Preisverleihung des Preises "Gute Sprache" findet der Senatsempfang seinen Höhepunkt.
Die dgs zeichnet in diesen Jahr die Kölner Musiker der Band Bläck Fööss und das Schulamt Köln für ein Projekt aus, das sich in der Arbeit in Schulen die Verankerung und Wiederentdeckung des Kölschen Dialekts über das gemeinsame Singen zum Ziel gesetzt hat (wir berichteten, siehe Aktuelles vom 30.08.2012).
Gerhard Zupp, der 1. Bundesvorsitzende der dgs, überreicht eine Skulptur aus Rosenquarz und Bergkristall, in die die Silhouette der Stadt Köln und das Logo der Bläck Fööss eingearbeitet sind. Natürlich hatten die Bläck Fööss ihre Instrumente mitgebracht und spielten mitreißend einige Lieder aus ihrem unerschöpflichen Repertoire. Tom Buhrow, Preisträger des Preises "Gute Sprache" aus dem Jahr 2010 hielt über Video die Laudatio auf die Preisträger.
"Ich bin stolz darauf, durch diesen Preis mit euch in einer Reihe stehen zu dürfen", so Buhrow zum Abschluss der Laudatio.
Kongresseröffnung
Kennen Sie die Keksdose auf dem Campus der Bremer Universität? Der mit dieser Metapher beschriebene Hörsaal mit etwa 500 Plätzen ist der Ort der Eröffnungsveranstaltung des 30. dgs-Bundeskongresses.
Nach den Grußworten des Rektors der Universität Bremen, Prof. Dr. Bernd Scholz-Reiter, hält der Schirmherr des Kongresses, Dr. Hennig Scherf, einen mitreißenden und sehr persönlichen "Lebensbericht" zum Thema "Zum Zusammenleben der Generationen...".
Der Vorsitzende der dgs, Gerhard Zupp, eröffnet den Kongress offiziell. Weitere Grußworte kommen von dem befreundeten österreichischen Fachverbandes für Sprachheilpädagogik.
Vorträge und Workshops
Am ersten Kongresstag werden 25 verschiedene Workshops angeboten. Aus dem umfangreichen Stundenplan können die über 600 Kongressteilnehmer(innen) genau die Themen auswählen, die ihre spezifischen sprachheilpädagogischen und/oder sprachheiltherapeutischen Arbeitsfelder mit den aktuellen Entwicklungen aus der Praxis und Forschungsergebnissen bedienen. Zugleich findet unter der Leitung von Frau Prof.in Dr. Ulrike Lüdtke ein Symposium zum Thema "Einfluss von emotionalen Kontextbedingungen auf Spracherwerb und Sprachfähigkeit" statt. Gemeinsam mit 5 weiteren Kolleginnen und Kollegen bearbeitet Frau Prof.in Dr. Lüdtke von 14-18.30 Uhr diese Thematik aus verschiedenen Perspektiven.
Der Campus der Universität Bremen ist trotz der vorlesungsfreien Zeit gut gefüllt. Im Hauptgebäude GW 2 präsentieren sich diverse Aussteller aus dem Verlagswesen und der didaktisch-methodischen Materialangebote für die verschiedenen Professionen. Hier bietet sich immer die Gelegenheit zum Austausch und zum Verweilen in den Pausen zwischen den vielen Veranstaltungen.
Treffen mit den Fachreferenten aus den Kultusministerien
Von besonderer Bedeutung für den Verband ist das im Rahmen eines Bundeskongresses inzwischen traditionelle Treffen mit Vertreter(inne)n aus den Kultusministerien der Bundesländer.
In einem zweistündigen Gespräch tauschen sich die Vertreter(inne)n und Mitglieder des Hauptvorstandes der dgs zum Thema Inklusion aus. Das Gespräch findet in entspannter Atmosphäre statt - im Gegensatz zu den noch großen strukturellen Unklarheiten im Prozess der Entwicklung eines inklusiven Schulsystems.
Festabend und Zukunftspreis
Im Rahmen des Festabends des Bundeskongresses wird in diesem Jahr erstmalig der Zukunftspreis der dgs verliehen. Drei Absolvent(inn)en im Studiengang Sprachheilpädagogik der Universitäten Dortmund, Leipzig und München werden für die ihre Abschlussarbeiten im Themenfeld "Teilhabe durch Bildung – Teilhabe an der Bildung. Sprachliche und kommunikative Bildungsbarrieren professionell abbauen und überwinden."
In wunderschönem Ambiente des Musical Theaters in Bremen ist Zeit zum fachlichen und natürlich privaten Austausch.
Vorträge und Workshops am zweiten Kongresstag
Der zweite Kongresstag ist traditionell der teilnehmer(inne)nstärkste Tag. Rund 800 Gäste tummeln sich heute in diversen Vorträgen und Workshops. Die inhaltlichen Angebote der Veranstaltungen sind - wie an den anderen Tagen natürlich auch - dem Kongressthema gemäß - breit aufgestellt: Sprache im Lebenslauf.
Werkstatt Inklusion
Als ganztägige Veranstaltung mit wechselnden Referent(inn)en findet heute von 9 bis 17.30 Uhr die "Werkstatt Inklusion" statt. Von Grundsatzreferaten über Fragen der Empirie und der Praxis bis zu Berichten gelingender und nicht-gelingender Bedingungen wird das große und umfassende Thema Inklusion bearbeitet.
Hier zeigt sich, wie die dgs als Fachverband die Expertisen des Faches Sprachheilpädagogik und -therapie bündelt und sich damit konstruktiv in die zzt. vorherrschende fachwissenschaftliche und bildungspolitische Diskussion einbringt!
Workshops und Vorträge am letzten Kongresstag
Der dritte Kongresstag ist getragen von einer erfüllten und entspannten Atmosphäre. Wenngleich auch die Anstrengungen eines Kongresses für alle Beteiligten spürbar sind - Organisator(inn)en, Referent(inn)en und Kongressteilnehmer(innen) - so bietet dieser dritte Tag doch weiterhin vielfältige Veranstaltungsangebote. Für alle, bei denen an den beiden ersten (Werk)tagen berufliche Zusammenhängen den Kongressbesuch noch nicht ermöglichten, haben nun heute die Chance an den aktuellen Entwicklungen sprachheilpädagogischen und -therapeutischen Entwicklungen zu partizipieren.
Mit viel Dank und großem Applaus für die gelungene Ausrichtung des 30. Bundeskongresses der dgs e.V. in Bremen verabschiedeten sich die Gäste bei der Landesgruppe Bremen.
Der Kongress wird dazu beigetragen, die Fachlichkeit, für die sich die dgs einsetzt, auch in einem sich verändernden Bildungs- und Erziehungswesen weiter zu erhalten und auszubauen.