Im Vorfeld des Bundeskongresses der dgs e.V. trat am heutigen Dienstag von 16:00 Uhr bis 22:00 Uhr die Hauptversammlung zusammen.
Auf der Tagesordnung standen vor allem letzte Vorbereitungen zur Delegiertenversammlung - das höchste Entscheidungsgremium der dgs e.V. - am Mittwoch, den 24.9.2008 ab 10:00 Uhr.
Darüber hinaus beschloss die HV, ein Online-Fortbildungs-Portal zu realisieren, über das in Zukunft alle Fortbildungen/Seminare, die die 17 Landesgruppen der dgs e.V. anbieten, aufgerufen werden können. Die Mitglieder der dgs e.V. und alle Interessierten haben dann die Möglichkeit, den gesamten Fortbildungsbereich der dgs e.V. zu sichten, gezielt nach Angeboten, Themen oder Referenten zu suchen und sich frühzeitig zu einer Fortbildung anzumelden, bevor die freien Plätze vergeben sind.
Zwischen 11:30 Uhr und 12:00 Uhr wurde der Geschäftsführende Vorstand der dgs e.V. neu gewählt. Mit großer Mehrheit wurde der 1. alte und neue Vorsitzende Gerd Zupp in seinem Amt bestätigt.
Den 2. Vorsitz übernimmt für weitere 2 Jahre Fritz Schlicker.
Rainer Beckmann engagiert sich weiterhin im Amt des Bundesrechnungsführers, Andreas Pohl wird ebenfalls in der kommenden Legislaturperiode die Arbeit des Schriftführers fortsetzen.
Auf den Vorschlag des 1. Vorsitzenden zur Besetzung der Geschäftsführung mit Veronika Skupio reagierte die Delegiertenversammlung mit großer Zustimmung.
Die Wahl der Referenten im Hauptvorstand der dgs e.V. kam zu folgendem Ergebnis:
Referent für Hochschulfragen: Prof. Dr. Christian Glück
Die Referate für "Fort- und Weiterbildung" und "Presse- und Öffentlichkeitsarbeit" konnten noch nicht besetzt werden.
Die Wahl der Kassenprüfer(innen) fiel auf Herrn Biedermann (LG Westfalen-Lippe), Frau Borgwald (LG Hessen), Frau Kuse (LG Niedersachsen), Herr Schönhals (LG Rheinland)
[Auflistung hier in alphabetischer Reihenfolge]
Die Delegiertenversammlung der dgs e.V. verabschiedet den Antrag zur gemeinsamen Herausgabe der Fachzeitschrift "Die Sprachheilarbeit" mit dem Deutschen Bundesverband akademischer Sprachtherapeuten - dbs e.V.
Die Sprachheilarbeit erhalten damit auch die Mitglieder des dbs e.V. Zugleich wird durch die gemeinsame Herausgeberschaft die interdisziplinäre Vielschichtigkeit der zu erwartenden Veröffentlichungen erhöht.
Als Redakteure für die dgs e.V. wählte die Delegiertenversammlung:
Prof. Dr. Otto Braun
Dr. Uwe Förster
PD Dr. Ulrike Lüdtke
Die Delegiertenversammlung hat abschließend weitere 12 Anträge aus unterschiedlichen Landesgruppen diskutiert und darüber abgestimmt. Näheres ist über das Protokoll zur Delegiertenversammlung einzusehen.
Informationen dazu erhalten sie vom Bundesschriftführer, Herrn Andreas Pohl.
Im Staatstheater zu Cottbus wurde um 10:00 Uhr der 28. dgs Bundeskongress zum Thema "Sprache als Brücke - von Mensch zu Mensch" von Frau Michaela Dallmaier (1. Vorsitzende der dgs-Landesgruppe Brandenburg) eröffnet.
Der 1. Bundesvorsitzende Gerd Zupp verweist in deutlichen Worten auf den Rechtsanspruch professioneller Förderung bei Kindern- und Jugendlichen mit Sprachbeeinträchtigungen in unserem Bildungswesen. Integration brauche stabile und durch fachliche Kompetenz gesicherte Rahmenbedingungen.
Der Bildungsminister Brandenburgs, Herr Holger Rupprecht, sprach stellvertretend für den Schirmherrn des Bundeskongresses - Matthias Platzeck, Ministerpräsident Brandenburgs - Grußworte. Er versicherte, weiterhin für die Verbesserung institutioneller Rahmenbedingungen zum Zwecke einer professionellen Sprachförderung zu kämpfen. Von dem Bundeskongress in Cottbus erhoffe er sich wichtige Impulse für ganz Brandenburg.
Mit viel Applaus dankten die Kongressteilnehmer(innen) den Kindern des Cottbusser Kindermusicals, die mit großem Eifer und einer äußert professionellen Darbietung einige Stücke aus dem Musical "Cottbus - meine Stadt" mit Tanz, Musik und Gesang darboten.
Den traditionellen Eröffnungsvortrag hielt Herr Dr. Peter Rosenberg von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Mit dem Thema des Vortrags "Sprache als Brücke - Sprache als Grenze" zeigte Herr Dr. Rosenberg die inhaltliche Spannweite auf, die das Kongressthema umfasst.
Am Nachmittag des 25.9.2008 Kongresstages fanden die ersten Vorträge, Seminare und Workshops statt. Die gute Organisation der Landesgruppe Brandenburg sorgte in den Räumlichkeiten der BTU (Brandenburgische Technische Universität Cottbus) für einen reibungslosen Ablauf und eine gelungene Versorgung der ca. 500 Kongressteilnehmer(innen).
Parallel zum Beginn der Vorträge, Seminare und Workshops macht Herr Dr. Peter Wachtel, Kultusministerium Niedersachsen, im Rahmen der Referentenrunde in seiner Stellungnahme deutlich, dass die Bedeutung der Sprachbehindertenpädagogik innerhalb der Kultusministerien deutlich geworden ist und aus diesem Grund demnächst eine entsprechende AG auf der Ebene der KMK eingerichtet wird, die sich dem Bereich der sonderpädagogischen Förderung besonders widmen wird. Hier wäre dann auch der Raum, damit die dgs ihr Anliegen nochmals deutlich macht, nämlich dass die sprachbehindertenpädagogische Förderung innerhalb der Schule ein besonderes Gewicht erhält. Bemerkenswert daran ist, dass das Bundesland Niedersachsen in der Vergangenheit in einem Sparmodell, der sogenannten Regionalen Integrationskonzepte den Versuch unternommen hatte, alle Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Sprache, Lernen und Emotionale-Soziale Entwicklung mit 2 Stunden pro Woche innerhalb von Grundschulklassen zu integrieren. Dieser niedersächsische Versuch darf als gescheitert betrachtet werden, so dass es mittlerweile andere Versuche gibt, die dem Bedarf der Kinder entsprechend eine integrative Beschulung bei entsprechender sonderpädagogischer bzw. sprachbehindertenpädagogischer Kompetenz der Lehrkräfte ermöglichen. Langfristig sollen Modelle einer inklusiven Pädagogik entwickelt werden, die auch die Fachkompetenz der Grundschullehrkräfte erhöht.
Der erste Kongressabend schloss mit einer festlichen Abendveranstaltung in der "Alten ChemieFabrik" mit einem Spreewälder Buffet in stilvoller Atmosphäre. Die Gäste wurden von "Fürst Pückler" und seiner reizenden Frau "Lucie" durch den Abend geführt, zum Tanz animiert und in die Geschichte der Stadt hinein genommen. Die Band "Simple Black" spielte live-haftige Musik aus den Genres des Schlagers, Rock und Pop.
Geprägt war der Abend durch Gespräche und den sowohl persönlichen als auch fachlichen Austausch zwischen den Gästen.
Am heutigen Freitag erwarten die Gäste und Teilnehmer(innen) des Bundeskongresses in der Zeit von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr insgesamt 46 Vorträge/ Seminare/ Workshops (zum Kongressprogramm gelangen Sie hier).
Die Vielfalt der Angebote verdeutlicht zugleich die Weite der Fachdisziplin Sprachheilpädagogik und die immense Bandbreite, innerhalb derer sich die Profession der Sprachheilpädagog(inn)en und Sprachheiltherapeut(inn)en bewegt.
Am letzten des Tag des dgs-Bundeskongresses in Cottbus tagte neben weiteren Fachvorträgen und Seminaren in der BTU (Brandenburgische Technische Universität) die Ständige Konferenz der Dozent(inn)en der Sprachbehindertenpädagogik in den Räumen des Lindner Congress Hotels in Cottbus. Vor allem die Berichte aus den Studienstätten sind wie immer ein wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung und Profilbildung der Fachdisziplin.
Insgesamt war der Kongress von vielen Gesprächen "am Rande" geprägt - ein Austausch, der für einen Kongress dieser Art sicher bestimmend und gewinnbringend war.
Die länderübergreifende Verständigung zwischen den Fachverbänden der Sprachheilpädagogik ist von besonderem Wert.
So wurde der 1. Vorsitzende der dgs e.V. (Gerd Zupp) von Frau Irene Bauer, der 1. Vorsitzenden der Österreichischen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (ÖGS) zum ÖGS-Kongress vom 14.-17.10.2009 nach Bad Ischl eingeladen.
Bei der Abschlussveranstaltung des Kongresses zog der 1. Bundesvorsitzende Gerd Zupp ein durchgängig positives Fazit. Im Rahmen des Kongresses seien wichtige Weichen für die Zukunft der dgs e.V. gestellt worden. Vor allem die enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bundesverband der akademischen Sprachtherapeuten (dbs) e.V. in der künftig gemeinsamen Herausgeberschaft der Sprachheilarbeit stärke die Arbeitsbemühungen der Fachdisziplin und der der verschiedenen Professionen gleichermaßen.
Die Bilanz des Kongresses war insgesamt positiv. Der Landesgruppe Brandenburg ist es gelungen, einen anspruchsvollen, fachlich hochwertigen und verbandspolitisch äußerst wichtigen Kongress in Cottbus auszurichten.
Hier kommt Uwe Hempel als „Brückenbausachverständiger“ laut protestierend auf die Bühne gestürmt und unterbricht Michaela Dallmeiers Dankes- und Abschlussrede. Er regt sich in gekonnt kabarettistisch, ironischer Weise über verschiedene Akteure - „Architekten“- aus dem Kongressgeschehen auf oder lobt andere pointiert.
Das köstlich amüsierte Publikum dankt ihm den Auftritt mit tosendem Beifall. Ein gelungener Abschluss!
Im Namen aller Beteiligten bedankt sich die dgs e.V.
bei der Landesgruppe Brandenburg
- insbesondere bei ihrer Vorsitzenden Frau Michaela Dallmaier -
für die Organisation des 28. Bundeskongresses
der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik e.V.!