Aktuelles

Freitag, 10.09.2021, 18:11

Tag der Sprachheilarbeit


Online-Tagung der Landesgruppe Sachsen am 28. September 2021

Samstag, 17.07.2021, 10:52

Sonderheft der dgs-Sprachheilarbeit "Forschung Sprache" ist online


Ab sofort steht das Sonderheft der dgs-Sprachheilarbeit "...

Montag, 05.07.2021, 13:54

Praxis Sprache - Heft 3/2021


Ab sofort steht die neue Ausgabe der dgs-Sprachhe...

Montag, 28.06.2021, 16:03

47. Kongress Stottern & Selbsthilfe


1. bis 3. Oktober 2021 in Mannheim

Montag, den 03.09.2007 23:03

Alter: 17 Jahr(e)


Liebe Kolleginnen und Kollegen, in der Ausgabe 03/2007 der Spracheilarbeit lesen Sie Kurzberichte - vom 3. Würzburger Sprachheiltag - über Aktivitäten zur Neugestaltung der „Sprachheilarbeit“ - aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein Darüber hinaus finden Sie wie immer den aktualisierten dgs-Fortbildungskalender.

Siegfried Heilmann, LG Bayern, ehrt den ehemaligen dgs-Bundesvorsitzenden Kurt Bielfeld (r.) beim 3. Würzburger Sprachheiltag am 5. Mai 2007

Dritter Würzburger Sprachheiltag zu Ehren des langjährigen Bundesvorsitzenden Kurt Bielfeld Die Landesgruppe Bayern der dgs veranstaltete am 5. Mai 2007 in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Sprachheilpädagogik den dritten Würzburger Sprachheiltag unter dem Thema „Sprachheilpädagogischer Unterricht“. Das Symposium war unserem ehemaligen Bundesvorsitzenden Kurt Bielfeld gewidmet. Ungefähr 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren erschienen.
Nach der Begrüßung (Horst Hußnätter und Prof. Dr. Detlef Hansen) hielt Prof. Dr. Manfred Grohnfeldt die Laudatio für Kurt Bielfeld. Trotz streikender Technik war der Vortrag so anschaulich, dass er mit Standing Ovations für Kurt Bielfeld endete. Den Fortbildungsteil eröffnete Dr. Wilma Schönauer-Schneider mit dem Grundsatzreferat zur Thematik „Miteinander oder losgelöst – Sprachheilpädagogischer Unterricht im Spannungsfeld von Theorie und Praxis“.
Nach der Mittagspause folgten Workshops mit Andreas Mayer (Spezifische Akzentuierung des Mathematikunterrichts bei sprachbehinderten Kindern), Sabine John (Themenorientierte Sprachförderung im Heimat- und Sachunterricht), Karin Reber (Systematischer Rechtschreibunterricht bei sprachbehinderten Kindern), Norbert Anton und Regina Bischoff (Förderung der phonologischen Bewusstheit im Leselernprozess bei Kindern mit auditiven Wahrnehmungs- und Differenzierungsschwächen), Ellen Breer (Fachspezifische sprachheilpädagogische Intervention im Deutschunterricht – eine Unterrichtsanalyse aus dem Lernbereich „Lesen und mit Literatur umgehen“), Markus Fuchs und Monika Schindler (Die Lehrkraft – ausgespannt zwischen Bildungsstandards und divergierenden sprachheilpädagogischen Erfordernissen).
Zum Symposium erschien ein Tagungsband, der für € 15,95 bei der Geschäftsstelle der dgs - Landesgruppe Bayern zu beziehen ist. Bestellung nur per E-Mail unter ReiGis(at)aol(dot)com.
Reinhard Dümler    Neugestaltung der „Sprachheilarbeit“  
In Heft 3/07 der „Sprachheilarbeit“ wurde im Rahmen der  Berichterstattung von der letzten Hauptvorstandssitzung mitgeteilt, dass die Zeitschrift ihr Profil als wissenschaftlich angesehene, häufig zitierte Fachzeitschrift behalten und soweit möglich noch verschärfen soll und dass angestrebt wird, allen Berufsgruppen, die in der dgs und im dbs mit organisiert sind, darin ein thematisch erkennbares Forum zu bieten. Hinsichtlich der Verbandsinformationen wird größere Aktualität und bessere Erkennbarkeit angestrebt. Um diesen Auftrag zu konkretisieren, trafen sich Gerhard Zupp als 1. Bundesvorsitzender und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes der dgs, Volker Gerrlich als Geschäftsführer des dbs, Dr. Ulrike de Langen-Müller und Dr. Uwe Förster als Mitglieder der Redaktion sowie Dr. Reiner Bahr als dgs-Presseferent mit Herrn Borgmann und Frau Balke-Schmidt vom Verlag modernes Lernen am 29. Mai 2007 in Dortmund. Bei diesem sehr anregenden Treffen wurde eine Reihe konkreter Vereinbarungen getroffen die – sofern der Hauptvorstand auf seiner nächsten Sitzung zustimmt - ab Heft 1/2008 umgesetzt werden können. Alle Vereinbarungen dienen den eingangs genannten Zielen und werden die Gestalt der Sprachheilarbeit für Sie als Leserin und Leser weiter verbessern.   
    
Aus den Ländern und Landesgruppen Nordrhein-Westfalen „Schule contra Kindergarten“ (Rheinische Post vom 15.03.2007), „Gute Antwort, kein Punkt“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung WAZ vom 16.04.2007), „Sprachtest überforderte viele“ (WAZ vom 24.04.2007), „Sprachtest für 4-Jährige bringt Stundenpläne durcheinander“ (WAZ vom 11.05.2007) – dies ist nur eine kleine Auswahl an Schlagzeilen, die sich auf die erstmals flächendeckenden Sprachstandserhebungen in Nordrhein-Westfalen beziehen (vgl. dgs-Mitteilungen in Heft 2/2007, S. 75) – und diese Schlagzeilen weisen auf eine überwiegend sehr kritische Aufnahme der Sprachstandserhebungen hin. Im Einzelnen bezieht sich die Kritik unter anderem darauf,
dass in den Grundschulen zu viel Unterricht ausgefallen sei, weil die an den Tests beteiligten Grundschullehrerinnen die Kinder am Vormittag in den Kindertagesstätten aufgesucht hätten, obwohl die Landesregierung mit den Tests keinen Unterrichtsausfall hervorrufen wollte,
  • dass die Eltern nicht gut genug informiert werden konnten, weil die Erzieherinnen in ihren Einrichtungen das verwendete Testmaterial vorab nur unzureichend kennen gelernt hätten,
  • dass die Erzieherinnen nicht angemessen bei der Beurteilung des Sprachentwicklungsstandes der Kinder beteiligt wurden, obwohl sie diese besser kennen würden als fremde Lehrkräfte,
  • dass das Material (ein Spielfeld aus dem Themenkreis Zoo) nicht ansprechend genug sei und Kinder deshalb manchmal die Antwort schlichtweg aufgrund fehlender Motivation und nicht aufgrund sprachlicher Unkenntnis verweigerten,
  • dass die Testaufgaben teilweise nicht dazu geeignet seien, Kinder dieses Alters verlässlich hinsichtlich ihrer Sprachfähigkeiten zu beurteilen.
    Das Gesamtergebnis lässt bei Sprachheilpädagogen ebenfalls Zweifel ob der Angemessenheit des Verfahrens und seiner Durchführung aufkommen, da aufgrund seriöser Erhebungen von ca. 25 % sprachlich auffälliger Kinder auszugehen wäre. Tatsächlich lieferte die NRW-Sprachstandserhebung ein erschreckend anderes Bild: Von etwa 178.000 Kindern konnten 145.00 getestet werden; die restlichen 33.000 waren an den Testtagen krank oder sie besuchen gar keinen Kindergarten. 43% der getesteten Kinder (in der Stadt Essen sogar 60%!) erreichten Werte außerhalb der Norm und müssen nun erneut und eingehender untersucht werden (WAZ vom 24.04.07 und 11.05.07). Die 2. Testung soll bis zu einer Stunde pro Kind dauern, sodass bereits jetzt weiterer Unterrichtsausfall in Grundschulen befürchtet wird. Der Vorstand der dgs-Landesgruppe Rheinland wird sich nun intensiv mit dem ihr inzwischen vorliegenden Verfahren beschäftigen und eine Stellungnahme erarbeiten.
Schleswig-Holstein In Schleswig-Holstein wurde die Stiftung „Sternenkinder“ ins Leben gerufen (www.sternenkinder-stiftung.de). Mit Hilfe von Geld- und Sachspenden schafft diese Therapie- und Fördermaterialien an, die jenen Kindern im Alter bis zu 10 Jahren zur Verfügung gestellt werden, deren Eltern nicht die genügenden Mittel zur Verfügung haben, um die häuslichen sprachtherapeutischen Übungen durchzuführen. Diese gut gemeinte und in jeder Hinsicht lobenswerte Zuwendung lässt sich politisch durchaus auch kritisch sehen, deutet sie doch darauf hin, dass die staatlichen, meist Förderzentren angegliederten Sprachheilambulatorien offenbar nicht mehr genügend eigene materielle Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen. Die Sprachtherapie in den staatlichen Ambulatorien wird von Sonderschullehrkräften durchgeführt und hat in weiten Teilen des Landes Schleswig-Holstein die sprachheilschulische Arbeit bzw. den sprachtherapeutischen Unterricht ersetzt.